Bunker Valentin


Die U-Boot-Bunkerwerft “Valentin” in Bremen-Farge wurde innerhalb von nur 23 Monaten (Mai 1943 – März 1945) gebaut. Er ist Zeugnis des Größenwahns und der Menschenverachtung des nationalsozialistischen Systems. Nach Bombenangriffen der Alliierten Anfang 1945 wurden die Arbeiten an dem bis zu 90% fertiggestellten Bunker eingestellt.

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Mit einer Länge von 426 Metern und einer Breite von bis zu 97 Meter entspricht das einer Fläche von fünf Fußballfeldern. Der Bunker ist bis zu 33 Meter hoch und hat Wand- bzw. Deckenstärken zwischen 4,5 und 7 Metern. Geplant war es, Unterseeboote  im Taktverfahren zu fertigen. Ab August 1945 sollte nach Plan alle 56 Stunden ein U-Boot vom Stapel laufen. Ziel war es, jährlich 150 U-Boote zu bauen.

Während der Hauptphase im Jahre 1944 arbeiteten auf der Baustelle täglich bis zu 12.000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und Deportierte aus allen Teilen Europas. Die Unterbringung erfolgte in mehreren Lagern in der Nähe des Bunkers. Mehrere tausend Menschen haben ihr Leben beim Bau des Bunkers und durch Deportation zum Kriegsende verloren.

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U-Boot Bunker Valentin


Ein Teil des Gebäudes wurde bis Ende 2010 von der Bundeswehr als Depot genutzt. Zwischen 2011 und  2015 wurde der Bunker zu einer Gedenkstätte mit Besucherzentrum umgebaut.  Seitdem ist er für Besucher geöffnet. Begehbar ist der Teil des Bunkers, der von der Bundesmarine als Depot genutzt worden ist. Der zerstörte Teil ist aber seit Ende der Umbauarbeiten in einem Tunnel einsehbar. Der Rest der Ruine ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Bund und das Land Bremen haben in den vergangenen fünf Jahren jeweils 1,9 Millionen Euro investiert, um den Bunker zu einem „Denkort“ mit einem Besucherzentrum auszubauen.

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Beitrag erstellt 2005 in den Zeitspuren foto.fotoblog.polaris-net.de . Überarbeitet 10/2016

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