Gartenreich Dessau-Wörlitz

Am ersten Wochenende im Mai waren wir mit dem Sportverein zu einem Wettkampf in Köthen (Sachsen-Anhalt). Ich habe die Gelegenheit genutzt und mich dort im Gartenreich Dessau-Wörlitz umgesehen.

Das Gartenreich entstand im 18.Jahrhundert als Parkanlage. Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau errichtete gemeinsam mit seinem Freund und Berater Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff eine Reihe von Schloß- und Parkanlagen in seinem kleinen Fürstentum. Insperiert wurde er durch seine Reisen nach England, Frankreich und Italien.

1765 begann er mit der Gestaltung der Wörlitzer Anlagen als Landschaftspark in das er sein Schloß und diverse andere Gebäude errichten ließ. Die Parks waren ein in die Landschaft integriert. Es gab keine Zäune und sie könnten von der Bevölkerung betreten werden. Dies war in der damaligen Zeit eine Besonderheit. Die Nähe zur Elbe bereitete schon in der Anfangszeit Probleme. Zum Schutz vor den Elbe-Hochwasser wurden durch holländische Deichbauer Schutzdeiche errichtet.

 

 

Für die Besucher der Wörlitzer Anlagen wurde 1785 ein großer Gasthof (Eichenkranz) gebaut. Dieser befindet sich heute in einem sehr schlechten Zustand. Es soll mit Spendengeldern denkmalgerecht saniert werden.

Ältere Anlagen wie das Schloß Mosigkau wurden mit in die Gestaltung einbezogen. Mosigkau wurde 1780 in ein Stift für unverheirate adlige Fräuleins umgewandelt. Dies bestand bis 1945.

Für seine Frau Luise ließ er von 1774 bis 1778 einen privaten Wohnsitz mit Landschaftsgarten errichten, das Luisium. Das Luisium wurde durch das Elbe-Hochwasser 2002 stark in Mitleidenschaft gezogen. Mit Mitteln des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt konnten diese Schäden inzwischen beseitigt werden.

Seit dem Jahr 2000 gehört es zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Gartenreich ist in das Biosphärenreservat Mittelelbe eingebunben.

 

(Bilder aktualisiert 03.11.2016)