Stadtfeste und verkaufsoffene Sonntage mögen ja ganz schön sein, aber wenn man sich die Stadt anschauen will, und der ganze Marktplatz ist voll von den neuesten Modellen von Mercedes, Audi und Co., ist es nicht das was möchte.
Also machen wir uns auf den Weg zum Schloss. Der Park (Hofgarten), der sich von der Innenstadt (Schlossplatz) bis zum Festungsberg hin erstreckt, zeigt sich von seiner besten, herbstlichen Seite.
Die Veste Coburg war bis 1918 der Stammsitz der Fürsten von Sachsen-Coburg, wurde 1225 erstmalig erwähnt und im 17.Jahrhundert zur Festung ausgebaut. Sie ist eine der größten und am besten erhaltenen Burganlagen in Deutschland. Coburg selbst wurde 1056 erstmalig erwähnt. Das Haus Sachsen-Coburg hat es durch geschickte Heiratsdiplomatie verstanden in viele europäische Herrschaftshäuser einzuheiraten. Auch das englische Königshaus hieß, bis es sich im ersten Weltkrieg in Windsor umbenannte, ursprünglich Sachsen-Coburg-Gotha.
Hat man das Burgtor durchschritten, kann man sich entscheiden, ob man ins Museum gehen, oder in den weitläufigen Innenhöfen spazieren gehen möchte. Das Wetter ist schön, also bleiben wir draußen.
1530 hielt sich Martin Luther eine Zeit lang in der Veste auf, da er als geächteter nicht persönlich auf dem Reichstag in Augsburg auftreten konnte. Die Region Coburg und das umliegende Franken sind eine evangelische Exklave im katholischen Bayern.
Zurück in der Altstadt gehen wir noch durch die dicht bevölkerte Fußgängerzone (viele Geschäfte haben geöffnet), bevor wir unser Hotel aufsuchen. Es befindet sich in der Hahnmühle, einem der ältesten Fachwerkgebäude der Stadt. Die alte Getreidemühle wurde denkmalgerecht restauriert.
Bevor wir am nächsten Tag nach Hause fahren, wollte ich unbedingt einen Blick auf die historischen Häuser der Altstadt werfen, ohne dass sie von den vielen Menschen verdeckt sind. Aber wie so oft, das Wetter hat sich geändert. Es ist grau in grau.
Trotzdem hat sich der Besuch in Coburg gelohnt. Auch bei schlechtem Wetter gibt es viele Sehenswürdigkeiten, die man besuchen oder ansehen kann.
Wappen der Stadt Coburg
Es zeigt den Heiligen Mauritius. Sein Kopf war seit dem14./15. Jahrhundert auf den Coburger Münzen. Seit dem 16.Jahrhundert erscheint er im Stadtwappen. Der heilige Mauritius war ein Schutzheiliger des Heeres, der Infanterie, der Messer- und Waffenschmiede und wurde angerufen vor Kämpfen, Gefechten und Schlachten. Er war der Legende nach der Anführer der Thebaischen Legion und wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche seit dem 4. Jahrhundert als Heiliger verehrt.
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